Kurt Schwertsik

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Kurt Schwertsik, 2015

Kurt Schwertsik (* 25. Juni 1935 in Wien) ist ein österreichischer Komponist und Musikpädagoge.

Schwertsik studierte Komposition bei Joseph Marx und Karl Schiske sowie Horn bei Gottfried von Freiberg an der Akademie für Musik in Wien.[1] 1955 wurde Schwertsik Hornist beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, sein Interesse galt jedoch vor allem der Entwicklung der Neuen Musik, so dass er sich Mitte der 1950er Jahre bei den Darmstädter Ferienkursen mit den Gesetzen der seriellen Komposition beschäftigte. Infolgedessen gründete er 1958 gemeinsam mit Friedrich Cerha das Ensemble „die reihe“, um die im damaligen Wiener Konzertleben stark vernachlässigten Werke der Neuen Musik zu präsentieren. Während eines Aufenthalts in Köln in den Jahren um 1960 folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, Cornelius Cardew und John Cage. Ein Stipendium für Rom und einen Aufenthalt in London (1960/1961) nutzte Schwertsik zur Auswertung der Kölner Eindrücke und zur Besinnung auf eigene Ziele.

Ab 1962 begann Schwertsik, mit der Tonalität zu experimentieren. 1965 gründete er mit dem Komponisten und Pianisten Otto M. Zykan die „Salon-Konzerte“.[2] 1966 unterrichtete er Komposition an der Universität von Kalifornien in Riverside, während er weitere Studien bei Oswald Jonas absolvierte. Ab 1968 war er Hornist der Wiener Symphoniker und konzentrierte sich – nach weiteren Studien beim Schönberg-Schüler Josef Polnauer Ende der 1960er – in den darauf folgenden Jahrzehnten auf das Komponieren, was die Entstehung einer großen Zahl von Werken für verschiedenste Besetzungen zur Folge hatte. Von 1979 bis 1988 leitete er die Kompositionsklasse am Konservatorium Wien und unterrichtete von 1989 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 als ordentlicher Professor Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Schwertsik ist mit der Schauspielerin Christa Schwertsik verheiratet; er ist dadurch der Stiefvater von Katharina und Julia Stemberger.

Der Vorlass des Komponisten befindet sich im Archiv der Zeitgenossen-Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe, an der Donau-Universität Krems.

Kurt Schwertsik ist Präsident der Joseph-Marx-Gesellschaft, die – erst im Frühjahr 2006 gegründet – sich um die Pflege der Musik des einflussreichen Komponisten und Pädagogen Joseph Marx bemüht. Damit hat Schwertsik nicht nur erstmals in seiner Karriere das Amt des Präsidenten einer Organisation übernommen, sondern gleichzeitig auch sein Altersbekenntnis zur Melodie im Sinne der von Joseph Marx gelehrten Klangphilosophie bekräftigt.

Kompositionsstil

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Seine Werke zeugen von Vorbehalten gegen jede Form der übertriebenen Ernsthaftigkeit, was sich häufig auch schon in der Wahl der Werkstitel manifestiert. Seine trotz Hinterlistigkeit gutmütige Musik wird von dem Wunsch getragen, Wahres und Wichtiges ohne Umschweife zum Ausdruck zu bringen, wobei der Komponist oft auch im Skurrilen nach tieferer philosophischer Bedeutung sucht, sich jedoch letzten Endes nie allzu ernst zu nehmen scheint. Musikästhetisch bleibt der Komponist dabei stets unvorhersehbar, da er sich nie auf die Wahl der Mittel festlegen lässt. Zweifellos hat Kurt Schwertsik es seiner leicht zugänglichen Tonsprache und humoristisch-ironischen Veranlagung zu verdanken, dass er zu einem der meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Österreichs geworden ist und sich inzwischen auch auf internationaler Ebene den Ruf als einer der bedeutendsten österreichischen Komponisten erworben hat.

Werke (Auswahl)

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  • was & wie lernt man? (MUSIKZEIT: Wien 2020) – Erzählung der Lernzeit

Instrumentalwerke

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Orchesterwerke:

  • Irdische Klänge
  • Sinfonia-Sinfonietta
  • Symphonie im Mob-Stil
  • Epilog zu Rosamunde
  • Herrn Marteins
  • Draculas Haus- und Hofmusik
  • … für Audifax und Abachum

Solokonzerte mit Orchesterbegleitung:

  • Violinkonzert Nr. 1
  • Violinkonzert Nr. 2
  • Flötenkonzert
  • Posaunenkonzert
  • Gitarrenkonzert
  • „Divertimento macchiato per tromba ed orchestra“ (2007) (Trompetenkonzert)
  • Starckdeutsche Lieder und Tänze für Bariton und Orchester
  • Die Furie des Verschwindens für gemischten Chor
  • zahlreiche Lieder
  • Liebesträume für 7 Instrumente
  • Eichendorff-Quintett
  • Adieu Satie für Bandoneon und Streichquartett
  • Ganesha Walkabout für Streichquartett
  • Blechpartie im neuesten Geschmack für Blasquintett
  • Hornpostille, vier Stücke für vier Hörner, op. 46 (UA 1983)
  • Friedrich Spangemacher (Hrsg.): Kurt Schwertsik. Boosey & Hawkes, Bonn 1990 (Musik der Zeit; 8), ISBN 3-87090-208-6.
  • Joachim Diederichs (Hrsg.): Kurt Schwertsik. Verlag Lafite, Wien 2020 (Komponisten unserer Zeit; 32), ISBN 978-3-85151-101-7.
  • Christian Heindl / Brigitta Potz (Hrsg.): Kurt Schwertsik und der Begriff der Moderne im Wandel. Studien Verlag, Innsbruck 2021 (Archiv der Zeitgenossen – Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe, Krems; 8), ISBN 978-3-7065-6142-6.
Commons: Kurt Schwertsik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Uwe Harten: Schwertsik, Kurt. In: Oesterreichisches Musiklexikon online; abgerufen am 18. Februar 2021.
  2. Eintrag zu Kurt Schwertsik auf Landestheater Linz (abgerufen am 19. Februar 2021)
  3. Preis der Stadt Wien. Musik (1947 – dato) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  4. Großer österreichischer Staatspreis für Musik - Preisträger auf Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport; abgerufen am 18. Februar 2021
  5. Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien für Kurt Schwertsik zusammen mit Heinz Karl Gruber. Kulturstadtrat Mailath ehrt Heinz Karl Gruber und Kurt Schwertsik. Rathauskorrespondenz, 21. Juni 2017; abgerufen am 20. Februar 2021
  6. Schlaf der Gerechten, Boosey & Hawkes
  7. Chalifa und die Affen, sirene Operntheater